ASIAN SHORTHAIR
Alles über Asian Shorthair, die unbekannteste Rasse am europäischen Festland
Während man in Europa und inzwischen auch in Amerika an der Weiterentwicklung der Burmilla arbeitet, führt ihre mindestens ebenbürtige "Schwester" - die Asian Shorthair - die eigentlich den weitaus größeren Teil der sogenannten "Asian-Group" des GCCF ausmacht, ein Schattendasein und wird nur in Großbritannien gezüchet und respektiert.
In manchen Verbänden oder Vereinen wird sie nicht einmal erwähnt, so als gäbe es sie gar nicht.
Dabei gibt es außer ihr KEINE andere Rassengruppe, bei der dieselbe Vielfalt an Farbe, Muster und Schattierung möglich ist.
Imgrundegenommen ist die Asian Shorhair eigentlich eine Burmese in "anderen" Kleidern...
© Eveline Nemec
Die "ASIAN-GROUP"
© Eveline Nemec
Die Asian ist eine Gruppe von Rassen mit gleichem Standard, aber unterschiedlichen Farben und Zeichnungen. Unterschieden werden:
• Asian Self
Hier
findet man als eigene Rasse die pechschwarze Bombay. (Die Bombay der
Asian-Gruppe hat einen anderen Standard als die in Amerika als
eigenständige Rasse entwickelte Bombay).
Die Haare der Asian Self
sind durchgehend einheitlich gefärbt, von der Spitze bis zu den
Haarwurzeln. Etwas hellere Farbe am Haaransatz wird toleriert. Alle
Farben, auch cinnamon und fawn und tortie (schildpatt) sind anerkannt.
• Asian Smoke
Der
Haaransatz ist silberweiß. Von außen wirkt die Katze einfärbig, wenn
man die Haare teilt, wird der silberweiße Untergrund sichtbar. Dieselben
Farben wie bei Asian Self jedoch mit Silber.
• Asian Tabby
Es
gibt 4 Tabbymuster, das dominanteste Muster ist Ticked. Dann kommen
Mackerel (getigert), Spotted (getupft) und Blotched (gestromt). Die
selben Farben wie bei Asian Self, jedoch mit Tabby-Muster.
• Burmilla
Bei einigen Organisationen ist die Burmilla eine selbständige Rasse und nicht in der Asian-Group eingereiht.
• Tiffanie (halblanghaarige Burmilla)
Bei einigen Organisationen ist die halblanghaarige Tiffanie eine selbständige Rasse und nicht in der Asian-Group eingereiht.
Die Asian
(self, smoke, tabby) entspricht vom Typ her fast der Burma, jedoch hat
das Fell viele mögliche andere Farben, die sogenannten "Vollfarben", wie
sie bei den meisten anderen Rassekatzen vorkommen, jedoch nicht bei den
Burmesen und Siamesen aufgrund eines nur bei diesen beiden Rassen
vorhandenem, etwas veränderten Gen (klein c im Gegensatz zu Vollfarbe
großes C).
Asian Shorthair, chocolate-tortie © Eveline Nemec
Der Kopf hat die Form eines abgerundeten Keiles, im Profil
gesehen ist er relativ kurz, von vorne gesehen, bemerkt man sofort die
hohen und sehr ausgeprägten Backenknochen.
Die Schnauze ist sehr gut erkennbar, der Kiefer ist breit.
Die
Nase ist nicht allzu lang und besitzt eine deutliche Einbuchtung
zwischen den beiden Augen. Insgesamt ist der Kopf nicht so kurz wie bei
der Burma und das Profil ist nicht so stark eingebuchtet.
Die Ohren sind mittelgroß und sitzen am äußeren Rand des sehr schön gerundeten Schädels.
Die Augen geben der Katze einen fremdartigen Ausdruck.
Der
Körper ist mittel, sehr kompakt und ziemlich schwer. Die Muskulatur ist
ausgeprägt und hart. Die Brust ist breit, so dass man den Eindruck
gewinnt, die Katze steht auf leicht gebogenen "O-Beinen". Die Beine
selbst sind gerade, mittellang und elegant mit kleinen ovalen Pfoten.
Der Schwanz verjüngt sich fast nicht und endet in einer runden Spitze.
Das
Fell ist kurz, liegt am Körper an, fühlt sich so glatt wie Satin an.
Die einzelnen Haare sind dünn und fein, und die Katze besitzt fast keine
Unterwolle.
Die Asian ist mittelgroß, besitzt eine außergewöhnlich feste und harte Muskulatur und vermittelt einen fremdländischen Eindruck.
Ursprung der Asian
Die Rasse der Asian entstand 1981 aus einer ungewollten
Rassenkreuzung zwischen dem Chinchilla Perserkater Jemari Sanquist und
der lilac europäischen Burmakatze Bambino Lilac Faberge. In dem Wurf
fielen 4 schwarz silbern schattierte Jungtiere, welche einen relativ
guten Burmatyp aufwiesen.
Die Züchterin, Miranda von Kirchberg
(Astahazy cattery) begriff sofort, dass diese Jungtiere die Basis für
eine neue Rassegruppe sein konnten.
Diese neue Rasse wurde Burmilla genannt.
Aus
diesem ersten Wurf wurde die Kätzin Astahazy Galatea die
Foundation-Katze dieser neuen Rasse, denn Miranda von Kirchberg starte
ein gezieltes experimentelles Zuchtprogramm.
Durch dieses
Zuchtprogramm wurde schnell klar, dass es verschiedene Farb- und
Mustervarianten in dieser neuen Rassegruppe gab. Mit Hilfe erfahrener
Burmazüchter entstand so die Asian-Gruppe, denn man entschied sich, alle
fünf Farbvarianten weiterzuentwickeln.
1989 wurde die Asian Group Cat Society (ehemals The Bumilla-Asian Association) Mitglied des GCCF.
Die Asian Self erhielten den Championship-Status im Oktober 1999.
Temperament und Pflege
Die Katze ist verspielt, ein
Energiebündel, wie ein Akrobat und extrem intelligent. Die Asian ist die
extrovertierte Katze in der Katzenwelt. Asian werden niemals erwachsen!
Sie spielen für ihr Leben lang gern. Sie lieben die Menschen und passen
sich den Bedürfnissen ihrer Besitzer sehr gut an. Sie sitzen gerne am
Schoß, um mit Ihnen fernzusehen, sie müssen sich unbedingt neben ihrem
Kopf auf dem Kopfkissen niederlassen, auch wenn sie bereits schlafen
wollen, und bestehen darauf, unter ihre Bettdecke zu schlüpfen.
Wenn Sie einmal mit der Asian vertraut sind, werden Sie ihr Leben lang eine Vorliebe für diese Rasse haben.
Sie
hat einen guten Schuß "Perserblut" mitbekommen, der der Asian
ermöglicht, das doch ziemlich dominante Erbteil der Burmesen in eine
mildere Form zu transformieren.
Asians sind um Vieles kompromissbereiter und geduldiger!
Das
Fell der Asian Shorthair ist glatt und seidig, und braucht eher wenig
Pflege. Einmal wöchentlich bürsten sollte ausreichen, damit ihr Fell
schön glänzend bleibt.
Der Charakter
So wie die Engländer seit jeher Vorreiter in Sachen Zucht
waren, so sind sie es auch in der Entwicklung der Rasse Asian-Shorthair
sowie der gesamten Asiangroup.
In Kontinentaleuropa sagt der Name ASIAN
den meisten Menschen rein gar Nichts, was sehr schade ist, denn wäre
diese Rasse bekannter, würden sich viele Menschen darum bemühen eine zu
besitzen.
Wer jemals mit einer Burma gelebt hat, kennt deren
Ignorantentum und die Selbstherrlichkeit dieser Rasse, welche
zweifelsohne einen eigenen unnachahmlichen Reiz besitzt!
Desgleichen
wird, wer jemals mit einer Perser lebte, um deren Phlegmatismus wissen
und daß Perser sehr gutmütig bis lasch sind. Sie lassen meist Vieles
einfach laufen....!
Wie immer und überall, gibt es selbstverständlich bei beiden Rassen Ausnahmen, welche jedoch nur die Regel bestätigen.
Eine
Katze mit der Temperamentsmischung aus der ruhigen Perser und der
menschenbezogenen selbstbewussten Burmakatze hat einen Reiz, den man
nicht beschreiben kann, sondern welchen man einfach erleben muß.
Asiankatzen
sind allesamt total originell, selbstsicher und selbständig, aber
ebenso streichelweich, kindisch und total drauf aus, dem Menschen in nur
jeder erdenklichen Weise zu gefallen.
Dabei weisen sie eine sehr
hohe Toleranzschwelle auf, es bringt sie nicht so leicht etwas aus der
Ruhe und wenn Mensch mal keine Zeit hat, können sie sich auch gut
alleine beschäftigen und spielen dann eben untereinander oder mit einem
Stück Papier, welches vielleicht irgendwo gefunden wurde.
Sie bewegen sich immer auf der sonnigen Seite der Straße!
Asian-Shorthairs
sind jedem Haushalt zu empfehlen, der nicht "viel Haar" um sich haben
möchte, Familien mit Kindern, sowie Menschen, welche in Katzen
PERSÖNLCHKEIT mögen.
Wer nur eine stille Katze möchte, welche sich ab
und zu streicheln lässt, sollte unbedingt seine Finger von den Asian
Shorthairs lassen.
Sie wollen MIT den Menschen leben, ja man kann
sagen, sie wollen irgendwie FÜR den Menschen leben, denn die
Aufmerksamkeit ihres Dosenöffners zu erlangen, ist deren größte Freude
und das höchste Ziel, welches sie sich stecken. Darin sind
Asianshorthairs auch sehr erfinderisch.
Darüber hinaus ist die
VIELFALT der Farben und Muster einfach eine Augenweide. Aus einer so
großen Palette von Farben auswählen zu können, aber immer mit der
Garantie eine Katze von sanftem und fröhlichem Wesen zu erhalten, macht
die Asianshorthair zu DER Familienkatze schlechthin.
Quellenangabe. Fotos
1) "Die große Enzyklopädie der Katzen" von Alan Edwards
2) "Katzen" °Verhalten-Pflege-Haltung-Rassenvon Claire Bessant
3) "Die Katze - Zucht und Pflege° Details zu allen bekannten Rassen von Candida Frith Macdonald
4) "Katzen der Welt" von Angela Rixon
5) "Katzenrassen" von David Alderton